Die Geschichte Diemtigens

Die folgenden Informationen wurden von Erich Liechti aus Wimmis zusammengetragen.

Seit der ersten urkundlichen Erwähnung Diemtigens ist viel geschehen. Es fehlen zwar sichtbare Burgen, jedoch existieren zahlreiche Geschichten, Sagen und Überlieferungen aus alter Zeit.


Etwas älter als die Eidgenossenschaft

1257 Diemtigen wurde erstmals im Jahre 1257 urkundlich erwähnt. Damals überliess Heinrich von Raron, Bischof von Sitten, dem Grafen Hartmann von Kyburg das "Castrum" (Lateinisch für Schloss) von Diemtigen, welches er von Rudolf von Strättligen erworben hatte.

Damit ist jedenfalls das Alter der Siedlung belegt, es lässt sich ebenfalls bei der Kirche in Diemtigen nachweisen. Ziemlich sicher reicht die Besiedelung ins erste Jahrtausend nach Christus zurück.


Freiherren von Weissenburg

1276 erschien der Name Diemtigen erneut in einer Urkunde. Dies geschah zusammen mit den heute noch in Gebrauch stehenden Bezeichnungen Port (bei Wimmis), Schwandmatte, Hasli und Wiler.

1307 traten die Freiherren von Weissenburg auf den Plan. Sie führten einen fast 150 Jahre dauernden Kampf gegen die Übernahme durch Bern.

1368 erlischt mit dem Tode Johannes von Weissenburg die männliche Linie des Rittergeschlechts.

Weil Diemtigen regelmässig Geld der Berner auslieh, entstanden grosse Schulden. Dies war der Grund, weshalb Bern immer wieder einen Angriff auf Diemtigen startete. Somit waren Diemtigen und Bern ständig im Krieg. Einst haben die Berner sogar die Kirchenschätze Diemtigens geraubt und diese erst mehrere hundert Jahre wieder zurückgegeben.


Einschränkung der Freiheitsrechte

Rudolf von Weissenburg hinterliess zwar zwei uneheliche Söhne, doch mochte man ihnen die Besitzgüter nicht übergeben.

Immerhin war da noch die Schwester Catarina, Gattin des Thüring von Brandis. Es begann eine schlimme Zeit für die Talbewohner. Unvertraut mit der ansässigen Bevölkerung schränkten die von Brandis ihre Freiheitsrechte im Zusammenhang mit den Alpbesitztümern etc. ein.

1396 gewährte Agnes von Brandis Erleichterung und hob den Frondienst auf. (Frondienst = arbeiten ohne Entschädigung). Doch bereits zwei Jahre später trat sie die Güter an Niklaus von Scharnachtal ab.


Kastlanei Niedersimmental

1439 nach häufigem Herrscherwechsel, sprach Wolfhard von Brandis die Niedersimmentaler in seinem Herrschaftsgebiet von ihrer Untertanenpflicht los. Ausserdem ermahnte er sie zu Gehorsam gegenüber Bern als ihren neuen Herrn. Dieser Entscheid verleibte das Diemtigtal der Kastlanei Niedersimmental ein.

Bern regierte in diesem Gebiet von 1449 bis 1798. Das Niedersimmental war damals eingeteilt in die Herrschaften Wimmis, Erlenbach, Diemtigen, und Weissenburg.

Von der Diemtiger Burg (auch Hasenburg oder Grimmenstein genannt) sind fast nur noch die Namen erhalten geblieben. Heute bestehen noch einige Mauerreste. Belegt ist weiter, dass die Spiezer Familie von Bubenberg (Vorfahren des Adrian) Besitzungen im Tal ihr Eigen nannte, die sie von Lehnsleuten bewirtschaften liessen.

Wappen